2-tägiger Informationsaustausch der Zuchtverbände, der FN und der IGs, von Susanne Lehmann
Eine umfangreiche Tagesordnung erwartete die Teilnehmer der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft für Pony- und Kleinpferdezüchter in Mecklenburg-Vorpommern.
Frau Dr. Reißmann aus Berlin referierte in der Einleitung zu aktuellen Problemen bei der Farbbestimmung und -eintragung, bei den vielen Falben, von ihr als buckskin und dunkelisabell bezeichnet, die es bei den Connemaras in allen Farbvarianten gibt, ein durchaus aktuelles Thema. Sie hatte hochgerechnet, dass in rund 20 % aller Pferdepässe bei den Ponyrassen falsche Farbbezeichnungen eingetragen sind. Die Zuchtverbände sind gefordert, neue Standards in der Codierung zu entwickeln. Der Begriff dunkelisabell wurde von den beiden Connemara Pony Vertreterinnen, Frau Dr. Bachmann für die CP IG und Susanne Lehmann für die CPV, dem Begriff buckskin für die Beschreibung der Farbe Falb vorgezogen.
Interessant natürlich auch die neuen Zahlen aus den Zuchtbeständen, in Zeiten teilweise drastischer Rückgänge in den verschiedenen Rassen.
2012 gab es 318 eingetragene Zuchtstuten, im Verhältnis zu 326 Stuten in 2011 und 345 Stuten in 2010 kein weiterer starker Einbruch. 380 Stuten waren es noch 2009 gewesen, in den Jahren davor durchgehend über 400. Bei den neu eingetragenen Stuten wurden insgesamt 38 Stuten vorgestellt nach 31 in 2011 und 39 in 2010.
56 Hengste waren im letzten Jahr bei den Zuchtverbänden gemeldet, nach 61 in 2011, 59 in 2010 und 54 in 2009. Tiefpunkt war das Jahr 2008 mit nur 38 Hengsten. In 2012 wurden 6 Hengste gekört nach 2 Hengsten in 2011, 5 in 2010 und 9 in 2009. Jedem Hengst standen damit im vergangenen Jahr theoretisch 6 Stuten zur Verfügung.
Bei den Fohlen gab es noch einmal einen deutlichen Rückschritt, insgesamt wurden nur noch 77 Fohlen registriert, was bei 61 in 2011 aktiven Hengsten etwas mehr als eine Bedeckung pro Hengst bedeutet. In 2011 war die Zahl der registrierten Fohlen erstmals unter 100 gerutscht, 94 Fohlen, knapp 20 mehr, wurden vorgestellt und stammen von 59 in 2010 aktiv gemeldeten Vätern, immerhin ein Schnitt von knapp über 1,5 Stuten pro Hengst. 2010 wurden 103 Fohlen von 54 möglichen Vätern registriert, ein Schnitt von knapp unter 2 Stuten pro Hengst. Erfreulicherweise gab es im Jahr 2012 99 Bedeckungen nach 105 im Jahr 2011, so dass die Zahl der Fohlen 2013 vermutlich nicht mehr drastisch sinkt.
Im Rahmen des Geschäftsberichts wurden noch einmal die Tagungen des letzten Jahres wie Dublin, Clifden und die Rasseparlamentssitzung in Warendorf angeschnitten. Die Hengstleistungsprüfung bleibt für alle Zuchthengste nach dem deutschen Tierzuchtrecht verpflichtend, für die Leistungsprüfungen gibt es künftig voraussichtlich mehr Varianten.
Das Bundeschampionat des dt. Freizeitpferdes, in diesem Jahr Ende August in Verden, wird voraussichtlich für Stuten bei der Erreichung einer gewissen Punktzahl als Leistungsprüfungsvariante anerkannt – die abschließende Regelung ist allerdings noch nicht erfolgt.
2014 wird in Ellwangen in Baden-Württemberg die nächste FN Bundesstutenschau ausgelobt, angeregt wurde die Vergabe einer FN Bundesstutenprämie.
Interessant wurden das Projekt „Vorreiter Deutschland“ vorgestellt, bei dem im Resümee festgestellt wurde, dass vor allem Kinder, die schon im Vorschulalter durch Ponys geprägt wurden, diesen später als Pferdesportler und Ponyzüchter treu bleiben.
Das Projekt Zukunft Ponyzucht wurde mit den Befragungsergebnissen vorgestellt, bei denen es vor allem schwerpunktmäßig um die Analyse von Zielgruppen in der deutschen Pferdebranche und der Analyse des Internetverhaltens von Reitern, Züchtern und pferdebegeisterten Menschen ging.
Eine themenmäßig stark ausgelastete Sitzung, bei der die einzelnen Rassegruppen, sofern nicht ein konkretes Problem besprochen werden musste, nur sehr wenig Raum hatten: konkret dürfte (aus Zeitnot) der Bericht aus der Connemara Pony Interessengemeinschaft nicht länger als zwei Minuten gedauert haben, gefühlt war der Bericht aus der Connemara Pony Vereinigung nicht länger.