14.06.2021 – Internationale Pony-Vielseitigkeit in Westerstede

 

Connemara Ponys aus drei Nationen am Start

 


Bei der international ausgeschriebenen Vielseitigkeit für Ponyreiter waren neben den Teilnehmern aus Deutschland ein Teilnehmer aus Finnland, ein Teilnehmer aus Dänemark und sieben Teilnehmer aus Frankreich am Start. Insgesamt waren 32 Starterpaare genannt, davon waren vier reingezogene Connemara Ponys, ein weiteres Partbred war immerhin 50% Connemara Blut.

 

Der Freitag war der Tag der Dressur, wie immer in der Vielseitigkeit. Es geht darum, mit möglichst niedrigen Strafpunkten die Dressur zu beenden und sich dann fehlerfrei durch Gelände und Springen zu bewegen, denn das Dressurergebnis kann bei doppelten Nullrunden ausschlaggebend sein.

 

Bei den Dressurergebnissen gehe ich gewohnheitsmäßig auf der Suche nach Connemara Ponys die Liste von hinten an, auf Platz 28 stand Mona Incha Bill von Kinvara Boy (v. Frederiksminde Hazy Match) aus der Oorid Lady Grey von Village Boy, vorgestellt von Sophia Frank, die fränkische Vizemeisterin im Springen 2021. Auf Platz 15 stand zunächst Rathcline Dream, ein Wallach vom in Frankreich gezogenen Gwennic de Goariva aus der Andy’s Dream von Andy’s Pride, geritten von Linn Marie Schlütter. Beide Ponys gingen für Deutschland an den Start, beide Ponys sind Importe aus Irland.

 

Auf Platz 13 stand Versailles des Morins, ein Wallach von Rasmus aus der Amazone IV von Nudeno du Hardrais, geritten von Ambroise Maindru aus Frankreich. Versailles verfügt bereits über Europameisterschafts-Erfahrung und konnte 2019 mit dem Team die Silbermedallie und 2018 mit dem Team die Bronzemedallie gewinnen. Nun ist er unter neuer Reiterin am Start.

 

Hesteklewa Be My Best Smokey war unter Siw Kaas für Dänemark an den Start gegangen und stand nach der Dressur auf Platz 11. Auch er verfügt über EM-Erfahrung, die er 2019 in Polen gesammelt hat. Er ist ein Sohn des Hohnhorst Jordan (vom Gestüt Hohnhorst in Bremen gezogen) aus der Hesteklewa Blanche von Hesteklewa Wild Donovan.

 

Einer fehlte noch und auf Platz zwei stand der EM Überflieger Askaban B, in Malmö Einzel-Gold, in Millstreet Einzel-Bronze, in Aarhus Einzel-Silber … mit neuem Reiter.

 

Und auf Platz 1 stand der fünfte Connemara-Teilnehmer! Wer hätte gedacht, dass so etwas möglich ist … Jules Perrin aus Frankreich stellte Parrow Hyden Silles mit 24,4 Strafpunkten an die Spitze – und zeigte den deutschen Teilnehmern, dass Franzosen nicht nur durch das Gelände knattern. Silles ist ein in Frankreich gezogener Wallach vom im Staatsgestüt aufgestellten ORS Tulira Sparrow (v. Tulira Smasher, Vollbruder zu Tulira Nimble Dick) aus der Miss Hyden Silles von Quicoco of Scarpe. Pole position sozusagen!

 

Die Geländestrecke musste aufgrund der Regenfälle der letzten Wochen kurzfristig geändert werden, der Boden war vielfach zu tief – kein Problem für den Veranstalter, wie es schien.
Mona Incha Bill musste im Gelände aufgeben, Parrow Hyden Silles ging fehlerfrei aber sehr langsam und bekam natürlich Strafsekunden, die ihn auf Rang 16 zurückwarfen. Erfreulich war auch Rathcline Dream für Deutschland unterwegs, fehlerfrei im Gelände und gut an der Idealzeit und stand nach Dressur und Gelände auf Platz 6 direkt hinter Versailles des Morins, dem französischen Partbred, der ebenfalls ohne Strafpunkte aus dem Gelände kam. Auf Platz 3 nach dem Gelände stand Hesteklewa Be My Best Smokey, der lediglich 0,8 Strafpunkte für die Zeit mit ins Ziel brachte.

 

Im abschließenden sonntäglichen Springen in umgekehrter Reihenfolge war Parrow Hyden Silles der erste Connemara-Teilnehmer und kassierte am letzten Sprung einen Abwurf, der ihn den Wettbewerb auf Platz 14 im Gesamtclassement beenden ließ. Als nächstes kassierte Rathcline Dream zwei Abwürfe, u.a. wurde auch ihm der letzte Sprung zum Verhängnis, so dass er am Ende auf Rang acht abrutschte. Versailles des Morins, das Partbred der Franzosen, zauberte eine fehlerfreie Runde und konnte seine Strafpunkte von 31,5 halten. Letzter Starter bei den Connemaras war Hesteklewa Be My Best Smokey aus Dänemark, doch ihn erwischte es mit drei Abwürfen ganz hart, so dass am Ende Platz 12 für ihn übrig blieb. Von den verbliebenen 24 Startern blieben lediglich vier im Springen fehlerfrei. Versailles des Morins und Ambroise Maindru kamen am Ende auf einen hervorragenden zweiten Platz, der sicherlich die lange Reise aus Frankreich wert war. Der Sieg ging an Maya Marie Fernandez mit Maruto, die 28,5 Strafpunkte für Deutschland ins Ziel brachten.

 

Von den ursprünglich 32 Startern kamen 21 ins Ziel, lediglich ein Connemara Pony schied aus, die anderen platzierten sich in der oberen Hälfte des Wettbewerbs – ein Ergebnis, von dem andere Rassen träumen. Bei den übrigen Teilnehmern war lediglich ein New Forest am Start, alle anderen Ponys waren Deutsche Reitponys oder Ponys unbekannter Abstammung.