Datenbank der CPBS unterstützt die maximale Transparenz
Bei der Frühjahrskörung 2019 hatte sie Premiere: die lineare Beurteilung hat im Mutterstutbuch des Connemara Ponys (CPBS) Eingang in die Zucht gefunden.
Eigentlich lief alles so wie immer, es waren verschiedene Körveranstaltungen in Cavan, Ballinasloe und Clifden ausgeschrieben worden, wobei in Cavan 14 Hengste genannt waren, für Ballinasloe waren 24 Hengste gemeldet und schließlich in Clifden wurden 8 Hengste genannt.
Erstmalig wurde statt des üblichen Beurteilungsbogens nun der Beurteilungsbogen mit der linearen Beurteilung eingesetzt, auf Englisch als „linear scoring“ bekannt. Jahrelang war das Thema in der CPBS und dem Internationalen Committee (ICCPS) diskutiert worden, noch wird von den Nachzuchtländern nicht erwartet, das Beurteilungssystem einzusetzen, zunächst möchte man im Mutterstutbuch eigene Erfah-rungen sammeln und das System ggfs. optimieren.
Den deutschen Ponyzuchtverbänden wurde das Thema im Rahmen der diesjährigen AGP-Sitzung in Münster näher gebracht, einige Warm-blutzuchtverbände haben ein Schema für Deutschland ausgearbeitet, bei dem auf Veranstaltungen direkt per Tablet Anschluss zum VIT (Vereinigte Informationssysteme Tierzucht) genommen wird und die Daten unmittelbar in die „Pferdeakte“ jeden einzelnen Pferdes geschrieben werden.
Inwieweit sich dieser durchaus sehr kostspielige Aufwand für einen deutschen Ponyzuchtverband darstellen lässt, wird sich in Zukunft zeigen. Zumal nicht einmal alle Ponyzuchtverbände dem VIT angeschlossen sind.
Vorteilhaft sei, dass schon bei der Beurteilung von rund 10 Nachkommen Erkenntnisse gewonnen werden, die dann auch fundiert nach-vollzogen werden können, ohne dass die Nachkommen z.B. auf dem gleichen Brennplatz beurteilt werden müssen – ob die Erkenntnisse von der Beurteilung von 10 Nachkommen ohne lineare Beurteilung abweichen würden, mag dahin gestellt sein. Mit der linearen Beurteilung lässt sich die Beurteilung für den Betrachter detaillierter als mit einer ganzen oder halben Wertnote darstellen, das ist natürlich für den Züchter, so er denn Zugang zu den Beurteilungen bekommt, möglicherweise für die künftige Zuchtplanung ein weiteres Kriterium. Allerdings ist es eben auch ein Rechensystem, frei nach dem Motto: „In Punkt xy hat meine Stute von der Mitte gesehen zwei Felder nach links ihr Häkchen, das gleiche ich mit einem Hengst aus, der bei Punkt xy sein Häkchen zwei Positionen nach rechts hat.“ So funktioniert Zucht eben nicht.
Das System in Deutschland bietet sehr feine Unterscheidungen, wobei eigentlich nur die herausragenden Merkmale in unterschiedlicher Abstufung angetickt werden sollen, während man sich in Irland (übrigens rasseübergreifend z.B. auch mit den Irish Draught) auf die wesentlichen Exterieurmerkmale beschränkt, wobei dann allerdings die Kommission alle Punkte beurteilt.
In Deutschland und Irland gemeinsam bleibt die Vergabe von Wertnoten bzw. Punkten für Rassetyp, Exterieur, Bewegung und Springen, auf den Beurteilungsbögen rechts zu finden. Bei den Hengsten ist zusätzlich die Beurteilung des Freispringens erfasst, bei den Stuten wird darauf verzichtet.
Die Beurteilungsbögen wurden von der CPBS zur Information zur Verfügung gestellt:
Beurteilungsbogen für Stutbucheintragungen
Beurteilungsbogen für Hengstkörungen
Weiterhin ist im neuen Database der CPBS zu jedem auf den Körplätzen gezeigten Hengst im Menü unter Photos/Info jeweils der Beurteilungsbogen und Körungsfotos veröffentlicht. Um die Informationen einzusehen, müssen Sie allerdings einen persönlichen Zugang eingerichtet haben.