16.01.2016 – FN-Daten Zucht und Sport, von Susanne Lehmann

 

Auswertung der Sportdaten 2015

 

Anfang 2016 – wieder ist ein Jahr zuende, wieder hat man bei der FN die Daten der Hengste und ihrer Nachkommen gesammelt und ausgewertet. Bei den Ponys nicht so umfassend wie bei den Großpferden, die zusätzlich noch über das Modul Zuchtwertschätzung verfügen, aber die erfassten Daten reflektieren, aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, doch ganz gut das Geschehen und erlauben Rückschlüsse, die man züchterisch nutzen könnte, so man denn überhaupt an einer sportorientierten Zucht interessiert ist. Getreu dem Motto: Bewegung ist nicht alles, aber ohne Bewegung ist alles nichts.

 

Die Disziplinen

 

2015 BasisWebDie Liste der Erfolgsponys in den Basis- und Aufbauprüfungen, in der 6 Connemara Ponys vertreten sind, führt der 2009 geborene Hengst Sternbergs Silver Sam von Clifden Silver aus der Maike von Diamant mit 52 EUR an. Der von Peter Krämer in Sulzheim gezogene Hengst wurde von Christina Reuß vorgestellt und erreichte zwei 4. Plätze in einer Eignungsprüfung und einer Geländepferdeprfg. der Kl. A sowie einen 6. Platz in einer Springpferdeprfg. der Kl. A. Auf Rang 2 der Liste platzierte sich Patriks Minas Tirith von Patriks Meirliun aus der Patriks Fann von Penancing-Brook Hazy Marschall, gezogen 2012 von Ulrike Krüger-Schedel in Weidenberg, mit 37 EUR, die er zwei guten Platzierungen in Reitpferdeprüfungen verdankt, die gleichzeitig seine LGS darstellen, vorgestellt von Marianne Oertle. Nur ein Turnierstart und gleich ein Sieg – dieses Kunststück vollführte die 2011 von Martina Schelle in Peißenberg gezogene BEC Stute Ammerhöfs Josie mit ihrer Reiterin Alicia Enzig-Strohm in einer Eignungsprüfung mit Gelände, die 30 EUR auf ihr Gewinnkonto schwemmten, gleichzeitig ihre LGS. Adelheid Deryck aus Goch ist Züchterin des 4. Ponys auf dieser Liste, dem 2009 geborenen Wallach Viller Beltain von TC Bourbon Boy aus der Villa Eva Luna von Easter van de Leliaard. 23 EUR gab es für eine Platzierung in einer Springpferdeprüfung der Kl. A mit Ursula Heitzer im Sattel, seine LGS beträgt bereits 105 EUR. Platz 5 dieser Liste belegt mit Sternbergs Like Me der Reservesieger der Bundeshengstschau in Berlin 2015, 2011 von El Larry II aus der Maike von Diamant von Peter Krämer in Sulzheim gezogen und damit Halbbruder zu St. Silver Sam, er schaffte 20 EUR mit einer Platzierung in einer Eignungsprüfung für Reitpferde, die auch seine LGS darstellen. Einziges im Ausland gezogenes Pony in dieser Liste ist Kilshannig Mulligan Surf von Clifden Champion Glencarrig Prince aus der Grange Grace Surf von Grange Bobbing Sparrow, 2008 in Irland von Roger O’Mahony aus Cratloe gezogen. Eine Platzierung in einer Springpferdeprüfung Kl. A bescherte ihm unter dem Sattel von Stefanie Rauno 15 EUR und eine LGS von 317 EUR.

 

2015 FahrenWebIm Fahrsport waren in der vergangenen Saison nur 6 Ponys an den Start gegangen, erfolgreichste war Tara Tashina = Tashina 17 von Dreikronen Lucky Star aus der My Rose von May Prince, gezogen von Katharina Maduschka in Berlin. Christian Pauli fährt die 2005 geborene Stute in Fahrprüfungen der Kl. A im Einspänner, wo er 2015 zwei Siege in Gelände und Hindernisfahren einheimste. 174 EUR gewann Tashina und erhöhte damit ihre LGS auf 244 EUR. Auf Platz 2 kam Sparkling Cill von Kilduffahoo II aus der Glaskopf Bay Claire von Glaskopf Golden Merlin, gezogen und im Besitz von Elke und Hubert Fietzner in Alsfeld, vorgestellt im Zweispänner von Hubert Fietzner. Die 2008 gezogene Stute startet ebenfalls in Kl. A und schaffte einen Sieg bei den Dressur-Fahrponys. Gleichauf auf Platz 2 stand ihre Gespanngefährtin Sparkling Jolyne, von den Fietzners gezogen und natürlich auch von Hubert vorgestellt, sie stammt von Frederiksminde Hazy Match aus der Stonebrook Gentle Jocey von Grange Surf Sparrow, ist 2001 geboren und hat eine aktuelle LGS von 351 EUR. Dritter im Bunde bei den Fietzners ist der Wallach Sparkling Merrick von Fred. Hazy Match aus der Gl. Bay Claire natürlich aus eigener Zucht, er wurde im Einspänner von Elke in den Klasse A und M vorgestellt und hat eine JGS von 42 EUR erreicht, die seine LGS auf 1273 EUR erhöht, in der Jahresgewinnliste also Platz 4. Auf Platz 5 mit 29 EUR JGS und 841 LGS der von Peter Wiedenmann in Leipheim gezogene Levi 9 von Ladylover aus der Laika von Juwel, er wird von Martina Müller im Zweispänner in den Klassen A und M vorgestellt und ist im Gespann Partner zu Gelerht Llewelyn, dem 2004 von Lionel Ian Lloyd in Balzhausen gezogenen ehemals gekörten Hengst, nun Wallach, von Leonardo I ebenfalls aus der Laika von Juwel, auch er mit 29 EUR JGS und inzwischen 221 EUR LGS.

 

2015 GeländeWebBei den Gelände- bzw. Vielseitigkeitsponys steht 2015 eine importierte Stute an der Spitze: Sally Girl heißt die 2004 geborene Schimmelstute bei der FN, das irische Stutbuch führt sie als Salahoona Fhuiseog von Glann’s Owen aus der Mountain Lady vom Smokey Duncan, gezogen von Tommy King in Oughterard. 48 EUR sammelte sie bei einem Turnier, wo sie eine Kombinierte Prüfung mit Gelände, Dressur und Springen auf dem zweiten Platz beendete, und auch die Dressur und das Gelände auf diesem Platz belegte. Stella-Madeleine Marxer stellte Sally Girl vor, die eine LGS von 125 EUR hält. Auf Platz 2 dieser Liste steht mit 45 EUR JGS Ilka S = Irish Rose S (FN) von Sir Henry aus der Imogen S von Filou S, 2004 bei Hella Spieß in Mönchengladbach gezogen. Charlotte Fritzen stellte sie auch in der dritten Turniersaison erfolgreich vor, u.a. in einer Vielseitigkeit der Kl. A – ihre LGS beläuft sich bereits auf 1.233 EUR. Auf Rang 3 dieser Liste steht Patriks Huckleberry Fin = Huckleberry Fin 2 (FN) mit 39 EUR und 154 EUR LGS. 2005 bei Ulrike Krüger-Schedel in Weidenberg geboren, platzierte sich der Hengst mit Nora Köstler in Stil-Gelände Kl. E und A sowie einer Kombinierten Prüfung Kl. E. Sein Vater ist Penancing-Brook Hazy Smart Boy, seine Mutter Fini von Golden Gori. Auf Platz 4 dieser Wertung steht Sternbergs Silver Sam mit 32 EUR, die er offenbar in Kl. E gewonnen hat, nicht eingerechnet sind allerdings die 17 EUR aus der Geländepferdeprfg. Kl. A, das wären zusammen 49 EUR und Platz zwei auf dieser Liste. St. Silver Sam ist ein Sohn des Clifden Silver aus der Maike von Diamant, gezogen von Peter Krämer in Sulzheim und vorgestellt von Christina Reuß, der sich auch schon in den Basis- und Aufbauprüfungen an der Spitze des Teilnehmerfelds befand. Auf Platz 5 findet sich Twilight Burning Duncan, ein 2006 geborener Sohn des Twilight Burning Twice aus der Twilight’s Silken Lass von Lone Ranger, gezogen von Ulrike Grisard in Westergellersen. Er sammelte 30 EUR bei seiner einzigen Platzierung 2015 unter Annika Grisard, einem Geländeritt Kl. A mit Stilwertung. Seine LGS beläuft sich auf nunmehr 116 EUR. Mit Derravarragh Ceol findet sich auf Platz 6 ein Sohn des Westside Mirah aus der Hollybrook Lady von Sadara, einem wenig genutzten Sohn des Mac Dara. Er ist 1993 bei Kieran Ansbro in Claremorris geboren und war von 2004 bis 2008 mit Nina Petsch, danach mit Lena Hesseldieck im deutschen Turniersport erfolgreich – u.a. im Springen bis Kl. M. Und verdiente 2015 mit einem Sieg im Stil-Geländeritt der Kl. E 23 EUR, bei einer LGS von 3.297 EUR. Auf Platz 7 letzter Teilnehmer in dieser Disziplin war der gekörte Leonardo II = Leonardo 475 (FN), gezogen 1998 von Adolf Dörfler aus Neudrossenfeld von Lorenzo aus der Lena von Diamond Rum (= Diamond’s Dandy). Er sammelte 13 EUR in dieser Disziplin unter Anna Buchholz bei einem Stil-Geländeritt der Kl. E, insgesamt hat er inszwischen eine LGS von 1.416 EUR.

 

Man kann sich streiten, ob die Dressur oder doch das Springen die Lieblingssportart der Deutschen ist: in 2015 waren in der Dressur 36 Connemara Ponys platziert (im Vergleich 760 Dt. Reitponys, 69 New Forest, 88 Welsh B und 44 Welsh Cob), beim Springen waren es 34 Connemara Ponys (603 Dt. Reitponys, 83 New Forest, 62 Welsh B und 24 Welsh Cob) – obwohl das Connemara Pony im internationalen Sport nach den Reitponys die deutliche zweite Position einnimmt, ist dies im nationalen Sport nicht der Fall. Und während man bei der Dressur weitgehend auf Connemara Ponys aus Deutschland zurückgreift, laufen im Springen die Importe den deutschen Connemara Ponys den Rang ab – aber weil sich die meisten deutschen Züchter von Connemara Ponys wohl sowieso nicht als Züchter „für den großen Sport“ sehen (wobei es ein gepflegtes A-Niveau durchaus täte und einen Absatzmarkt bietet, ohne dass Ponys „verheizt“ werden), reicht es offenbar züchterisch völlig aus, so weiter zu selektieren wie bisher und sich von einer gewissen Masse billiger Importponys überrollen zu lassen, weil man ihnen nicht einmal sportlich etwas entgegen zu setzen hat. Oder, noch einfacher, man importiert selbst ein paar dieser Überproduktionsponys und verkauft sie mit einigen hundert EUR Gewinn an gutgläubige Kunden mit schmalem Geldbeutel, und dabei ist der Gebrauchswert sowieso Nebensache. Gute Qualität hat auch in Irland nach wie vor einen angemessen guten Preis.

 

2015 DressurWebBei der Betrachtung des Dressurergebnisses von 36 Ponys mit Platzierungen fällt bei den besten 10 sofort ins Auge, dass allein fünf aus dem Zuchtgebiet Hannover kommen, gefolgt von drei Ponys aus Bayern, eines aus dem Rheinland und eines aus Hessen. Und das heißt jetzt nicht zwangsläufig, dass die Connemara Ponys aus dem Hannoverschen in ihrer Heimat auf weniger Konkurrenz treffen als die aus Bayern oder Hessen. Die Liste führt Carlson 99 (FN) von Norlunds Cash and Go (der inzwischen Wallach ist) aus der Groken Tammy von Gun mit 353 EUR JGS an. Gezogen von Angelika Klockmann-Warncke, ist der 2009 geborene Wallach in A- und L-Dressuren seit 2013 mit Tochter Katharina am Start und verfügt über eine LGS von 1.438 EUR. Auf dem zweiten Platz mit der glatten Summe von 300 EUR JGS steht Liquido vom Donaumoos = Liquido 26 (FN), ein 1999 geborener Wallach von Ladylover aus der Milena von Juwel, aus der Zucht von Peter Wiedenmann in Leipheim. Seit 2006 wird er turniermäßig von Nina Wech vorgestellt und ist inzwischen in L- und M-Dressuren erfolgreich. Seine LGS beläuft sich auf 3.217 EUR. Auf Rang 3 der Dressurponys findet sich der Hengst Pattys Sommartiden von Pattys Bastian aus der Pilgaards Vogue von Majgaardens Killian, 2006 gezogen von Patricia Schmidt aus Uetze. Seine JGS beläuft sich auf 242 EUR bei 1.334 LGS. Nach Lea Grabe und Lea Brauner ist nun Julia Sophie Heck Sommartiden’s Reiterin, er startet in L-Dressuren auch auf Kandare. Mit 225 EUR auf Rang 4 der Dressursparte findet sich Choco 20 (FN), ein weiterer Sohn des Norlunds Cash and Go von 2008, Vollbruder zu Carlson, ebenfalls aus der Zucht von Anglika Klockmann-Warncke. Zunächst war er mit Christina Lenk in Dressuren bis Kl. L unterwegs, nun ist er mit Rena Sophia Büttelmann wiederum bis Kl. A am Start und verfügt über eine LGS von 1.013 EUR. Auf Rang 5 das erste in Bayern gezogene Connemara, kein geringerer als der Reservesieger der FN-Bundeshengstschau Berlin 2015, Patriks Meirliun, der nun mit 219 EUR seine zweite erfolgreiche Turniersaison unter Nora Köstler abgeschlossen hat. Gezogen 2007 von Ulrike Krüger-Schedel in Weidenberg von Skousboe Morning Rock aus der Patriks Aibi Suil von Frederiksminde Hazy Marvel, ist der Hengst auf den dänischen Top-Vererber Hazy Dawn ingezogen und folgt dem Dressurtalent seines Großvaters, bisher auf A-Niveau, mit einer LGS von 314 EUR. Er steht trotz sportlicher Förderung weiterhin für die Zucht zur Verfügung. Auf Rang 6 platzierte sich Schatzi Jo, ein rheinischer Hengst von Sassan S aus der Marou Princess Dun von ST. Baldwin, 2001 von Hella Spieß in Mönchengladbach gezogen. Er startet vor allem in Dressurprüfungen bis Kl. A erfolgreich, geht aber auch Springprüfungen. 205 EUR JGS stehen bei ihm zu Buche, die seine LGS auf 501 EUR erhöht haben. Largo vom Donaumoos ist ein weiterer Wallach aus der Zucht von Peter Wiedenmann in Leipheim, der sich unter den top ten der Dressurponys auf Rang 7 findet: 2001 von Leonardo I aus der Mirabell vom Donaumoos von Ladylover gezogen, schloss er die Saison mit 158 EUR Gewinnsumme ab. In 2007 war er bereits eine Saison mit Kristina Hackel in Dressuren der Kl. A unterwegs, nun wurde er von Lisa Löffler ebenfalls in A vorgestellt. Ein deutlicher Schritt unter die Gewinnsumme von 100 EUR vollzieht sich nun, auf Rang 8 findet sich Witt Rapunzel von Lancaster aus der Ramona von Tulira Nimble Dick mit einer JGS von 91 EUR. Sie stammt aus der Zucht von Margit Trede in Aljarn und wird seit 2013 von Lina Mumme in Kl. A vorgestellt, zusammen haben die beiden eine LGS von 762 EUR gewonnen. Patty’s Deja Vue von Pattys Silverdun Velvet aus der Byriels Pretty Woman von Skatholm Talisman, 1997 bei Patricia Schmidt geboren, steht mit 88 EUR JGS auf Rang 9. Seit 2002 ist er mit verschiedenen Reitern in fast ausschließlich Dressurprüfungen am Start gewesen, die bis hoch in Kl. L Kandare reichen, so dass sich eine LGS von 841 EUR zusammenaddiert hat. Aktuell startet er mit Christina Studer in Kl. A. Auf Rang 10 der Dressurponys findet sich ein weiterer Hengst, der gleichzeitig auch züchterisch genutzt wird: Marvellous Simon, der Doppel-FN-Bundessieger von Berlin, von Grange Surf Sparrow aus der Josy Lady von Smokey Duncan, erblickte 2001 das Licht der Welt bei Inge und Timmy Kreuzer in Neu-Anspach und wurde von Claudia Quasnitza nicht nur auf Schauen, sondern auch auf Turnieren erfolgreich vorgestellt. 82 EUR stehen bei ihm für die Saison 2015 zu Buche, wobei er neben der Dressur aber auch in Springprüfungen vorgestellt wird. Auf Turnieren wurde er überwiegend von Tochter Carolin vorgestellt, 2015 sind aber auch Platzierungen mit Claudia verzeichnet. Seine LGS beläuft sich inzwischen auf 1.556 EUR. Auf Rang 15 folgt das erste Pony aus dem Ausland mit Barholts Blue Shadow, einer 2002 geborenen Stute von Coosheen Finnegan aus der Barholts Blue Velvet von Frederiksminde Hazy Marvel und einer JGS von 33 EUR. Mit Lara Boysen hat sie sich offenbar auf Dressurreiterprüfungen der Kl. A spezialisiert und ist ansonsten im Parcours erfolgreich. Sie hat eine LGS von 188 EUR.

 

Interessant ist sicherlich das Abschneiden der Vollbrüder Carlson und Choco, aber auch die Tatsache, dass allein fünf Ponys aus der Zucht von Peter Wiedenmann ihren Weg erfolgreich bestreiten: Liquido, Largo, Roxeanne 5 (Rang 14), Samson (Rang 17) und Lerano vom Donaumoos (Rang 22). Ebenfalls vier Ponys aus der Zucht von Patricia Schmidt sind vertreten mit Pattys Sommartiden, Deja Vue, Veuve Cosmic (Rang 17) und Stableford Challenge (Rang 27).

 

2015 SpringenWebBei den Springern waren tatsächlich zwei Ponys weniger als in der Dressur am Start, an sich schon ein Zeichen? Angeführt wird die Tabelle von Springfield Shadow, einem Hengst von Innellan Kestrel aus der Maevis von Rosenaharley Lavelle aus der Zucht von Elisabeth und Bernd Lindemann, der es auf 34 für 2015 zählende Platzierungen brachte – 624 EUR Jahresgewinnsumme sind das Ergebnis. Seine Reiterin Amelie Kunkel hat die zweite Saison mit Shadow erfolgreich absolviert und auch schon die ersten Platzierungen, die nach dem 31. September erritten wurden, für 2016 ins Scheckheft geholt. Die beiden sind im A**-Bereich unterwegs und scheinen Stilspringspezialisten zu sein. Auf Platz 2 das erste im Ausland gezogene Pony, Westside Phantom von Castleside JJ aus der Ballymoe Star von Westside Fred, gezogen von John Prendergast in Irland. Er ist seit 2013 mit Anna-Sophia Schumacher inzwischen auf L- und M-Niveau unterwegs und hat bereits erfolgreich an internationalen Prüfungen teilgenommen. Insgesamt haben die beiden 43 Siege und Platzierungen erritten, davon 16 in 2015 mit insgesamt 3 Siegen in Kl. L und kommen auf die JGS von 488 EUR. Killacloran Cove ist mit 384 EUR Jahresgewinnsumme auf Platz 3 im Springerfeld, ebenfalls in Irland von Denis O’Connell von Rathcoona Cove aus der Banrion Aluinn von Smokey Duncan gezogen, ist er seit 2011 mit den Haunhorst’schen Söhnen Max und nun inzwischen Mick unterwegs: alles fing 2011 in Kl. E an, am Ende war es mit Max auch die Kl. L, nun, mit Mick im Sattel, wieder die Kl. A** – 17 Platzierungen in 2015, darunter drei Siege, insgesamt 54 Schleifen hat Cove schon gesammelt. Auf Platz 4 der Springer steht mit 277 EUR JGS ein weiteres Pony aus der Wiedenmann’schen Zucht, Samson vom Donaumoos ist ein Sohn des Clifden Silver aus der Lambada vom Donaumoos von Ladylover, seine Lebensgewinnsumme beläuft sich inzwischen auf 828 EUR. Svenja Lang ist 2015 seine permanente Turnierbesetzung gewesen, die ihn im Springen bis zu A** vorgestellt hat, dazwischen gab es aber auch Platzierungen in A-Dressuren. Insgesamt 15 Schleifen holte er 2015 nach Hause, darunter zwei goldene. In 2012 und 2013 wurde er von Kathrin Schäfer erfolgreich u.a. in Springpferdeprüfungen und einer 2-Phasen Springprüfung der Kl. L vorgestellt. Auch auf Platz 5 findet sich ein in Deutschland gezogenes Pony, Irish Rose S (die im Zuchtbuch Ilka S heißt) ist eine Tochter des Sir Henry aus der Imogen S von Filou S, und bei soviel S in der Familie handelt es sich natürlich um ein Pony aus der Zucht von Hella Spieß aus Mönchengladbach. Seit Anfang 2013 ist sie mit Charlotte Fritzen auf Turnieren unterwegs und hat eine JGS von 185 EUR im Springen, die LGS des Teams beläuft sich auf 1.233 EUR. Elf goldene Schleifen haben die beiden schon gewonnen, zwei davon in 2015. Sie sind in Kl. A** unterwegs, aber auch in der Kl. A der Dressur und in der Vielseitigkeit. Der in Frankreich gezogene Loustic de Linkey von Espoir Kerhamonic aus der Dunchestnut von O Ia Sonn ist seit 2014 mit Olivia Kraft in Springprüfungen der Kl. A bis ** unterwegs – 150 EUR JGS stehen zu 2018 EUR LGS, auch sie sind vor allem in Stilprüfungen erfolgreich, Silber war die höchste Auszeichnung in einer Prüfung. Pattys Veuve Cosmic, z. Zt. nicht in der Zucht aktiv, aber gekörter Sohn des Pattys Veuve Clicquot aus der Jacobsdal Bluebell vom schwedischen Bewegungsvererber Rolls Royce aus der Zucht von Patricia Schmidt brachte es 2015 auf 146 EUR JGS im Springen bis Kl. A**, eine goldene Schleife in einer *-Prüfung war darunter. Seit 2014 wird er von Annika Schreiber vorgestellt und hat insgesamt 15 Rosetten gewonnen bei einer LGS von 285 EUR, die er auch in Dressurprüfungen mitgewonnen hat und belegt damit im Feld der Springer Platz 7, gefolgt von Kevrin ar Crano von Ready IV aus der Voter ar Crano von Moyglare Bruff, in Frankreich gezogen, auf Platz 8. Wallis Kennedy stellt ihn erfolgreich seit Ende 2014 in Prüfungen bis Kl. L vor, fünf Schleifen gehen mit der JGS und LGS von 130 EUR einher. Auf Platz 9 steht wiederum ein in Irland geborenes Pony, Cross Road 3 ist ein weiterer Sohn des Rathcoona Cove aus der Doe Noinin von Coosheen Callowfeenish Cashel, der im irischen Zuchtbuch Doe Black heißt und von Michael Burke gezogen wurde. Annalena Rosumek holte mit ihm Ende 2014 die ersten Schleifen, 2015 wurde er von Astrid Espel vorgestellt und hat schon die ersten Punkte für 2016 gesammelt. 109 EUR JGS 2015 und nun bereits 188 EUR LGS, wenn man die neuen Platzierungen rechnet, stehen in seinem Scheckheft. Und auch auf Platz 10 bei den Springponys steht ein Irlandimport, ein Sohn des Clifden Supreme Champion Glencarrig Prince, Kilshannig Mulligan Surf heißt er im Zuchtbuch, Kilshanning M.S. bei der FN, ob mit oder ohne drittes n, er ist ein Sohn der Grange Grace Surf von Grange Bobbing Sparrow, also einer Halbschwester zum inzwischen in Frankreich beheimateten Grange Surf Sparrow, Mulligan Surf stammt aus der Zucht von Roger O’Mahony. Seit 2013 wird er von Stefanie Rauno in Springpferdeprüfungen, Stilspringprüfungen und Springen der Kl. A bis ** vorgestellt und hat, aktuell für 2016, auch einen Sieg in einer 85-er Hunterklasse. Bereits 5 goldene Schleifen haben die beiden gewonnen bei insgesamt 17 Rosetten, 93 EUR JGS und 317 EUR LGS. Die nächsten sechs Ponys dieser Kategorie stammen wiederum aus Deutschland, von den 34 Startern mit Platzierungen stammen allerdings 15 aus dem Ausland.

Unter den besten 10 Ponys der Kategorie allein 6 Ponys, die im Ausland gezogen sind, platziert zu wissen, drängt unweigerlich die Frage auf, ob denn die Züchter in Deutschland diese Lücke nicht füllen wollen oder können oder die Lücke gar nicht sehen? Im Bewußtsein, eine ungemein vielseitig sportlich begabte Rasse zu züchten, werden die Zuchtprodukte werbewirksam am Freizeitmarkt veräußert und der offenkundige Bedarf (zumindest bei den Springern) mit Importen bedient – so geht es auch. Und die guten Springer waren sicherlich keine Billigimporte der Sorte, die erst in den letzten beiden Jahren verstärkt auf den deutschen Markt „geworfen“ werden, das lässt sich aus ihren konstanten Erfolgen über mehrere Jahre ablesen.

 

Die in Deutschland startenden Hengste

 

2015 Hengste JGSLGS WebDie aktuelle Hengstliste umfasst 54 Hengste, von denen 46 in Hengstbuch I eingetragen sind. Bis auf die ganz jungen Hengste hat diese Gruppe eine Leistungsprüfung abgelegt, einzige Ausnahme ist Gurteen Cathal, der seine Leistungsprüfung durch den Titel Clifden Supreme Champion, also durch eigenen Schauerfolg als Leistung, erzielte. Immerhin 21 der aktiven Hengste haben eine eigene Lebensgewinnsumme, drei von ihnen eine LGS über 1.000 EUR, es sind Frederiksminde Hazy Marvel, Marvellous Simon und Lorenzo. Sicherlich mögen die im Sport aktiven Hengste, die zur Zeit nicht auf den Hengstlisten der Zuchtverbände verzeichnet sind, auch irgendwann wieder in die Zucht zurück kehren – um so höher ist die Leistung der Hengste zu bewerten, die trotz ihrer Bedeckungen auch im Sport erfolgreich sind.

 

Noch mehr, nämlich 23 Hengste derer, die aktuell in der Zucht stehen, haben eine Nachkommen-Lebensgewinnsumme, drei von ihnen kommen auf über 1.000 EUR, wiederum Frederiksminde Hazy Marvel und Sir Henry. Der absolute Überflieger in Sachen N-LGS ist allerdings Lorenzo, dessen Nachzucht inzwischen über 10.000 EUR gewonnen hat! Sicherlich gehört er zu den ältesten Hengsten auf der Liste, aber er ist eben auch der erfolgreichste. Rund 15 Hengste sind noch zu jung für eine N-LGS, sofern sie überhaupt schon Nachzucht gebracht haben.

Die Lebensgewinnsummen der Hengste, deren Nachkommen 2015 platziert wurden

2015 Hengste Jahr Pony WebImmer sehr interessant ist die Liste der Ponyhengste der verschiedenen Rassen, deren Ponynachzucht in Jahresgewinnsummen erfasst wird (d.h. alle Nachzucht, die aufgrund des Stockmaßes nicht in Ponyprüfungen startet, ist hier nicht erfasst). Angeführt wird die Liste von FS Don’t Worry mit fast 40.000 EUR Nachkommen-Jahresgewinnsumme, gefolgt von FS Champion de Luxe mit über 16.000 EUR und Dornik B mit fast 14.000 EUR N-JGS. Unter den top twenty finden sich 4 Welsh B, ein New Forest Pony und ein Hannoveraner Warmblut, die anderen sind Reitponys. Immerhin auf Rang 157 platzierte sich der erste Connemara Pony Hengst: kein geringerer als Dexter Leam Pondi von Leam Finnigan aus der White Granite vom Marble, der selbst lange Jahre auf internationalem Parkett zur europäischen Elite gehörte und, eben hier das Kriterium, der sein Talent zweifelsohne an seine Nachkommen vererbt hat. Seine Nachzucht gewann 2015 1.722 EUR. Auf Rang 330 kommt der beste deutsche Vererber, Lorenzo von Skatholm Ladykiller aus der StPrSt Marlen von Diamond Rum (= Diamond’s Dandy), gezogen und im Besitz von Familie Dörfler in Neudrossenfeld. Seine Nachzucht gewann 999 EUR. Mit 890 EUR bei der Nachkommen-Jahresgwinnsumme steht Liberty Westland von Marvel van Graaf Janshof, gezogen von Toon Smits aus den Niederlanden, auf Rang 375; auf Platz vier der Connemarahengste ist Frederiksminde Hazy Match von Hazy Dawn aus der Sally Maree von Marble mit der N-JGS in Höhe von 831 EUR gelandet. Obwohl seine Nachzucht, wenn man denn einmal den Blick fort vom Sport und hin nach Irland wendet, „eigentlich“ eher im Showgeschäft glänzt, wie sein Sohn Drumbad Fletcher Moss, der amtierende Clifden Supreme Champion. Auf Rang 5 mit 668 EUR N-JGS steht Innellan Kestrel von Spinway Comet, er ist in England gezogen und war inzwischen sowohl in Irland als auch in Dänemark zuhause. Platz 6 bekleidet ein weiterer „Auswanderer“, denn wie Hazy Match ist auch Burning Daylight von Brimstone van Graaf Janshof aus der StPrSt Viller Gina von Gun aus der Zucht von Werner Kerstiens in Goch, inzwischen in Irland zuhause. Während er in Deutschland für sein Springtalent geschätzt wurde, arbeitet man in Irland daran, ihn in die nationale Dressur-Mannschaft zu bekommen. Gute Allgemeinbildung hat bekanntlich noch nie geschadet. Mit der N-JGS in Höhe von 584 EUR steht er in Deutschland auf Rang 569. Platz 578 belegt Norlunds Cash and Go von Laerkens Cascade Dawn, gezogen in Dänemark im Stall der Familie Sörensen, er ist inzwischen Wallach. Seine Nachzucht gewann 578 EUR. Auf Platz acht der Connemara Hengste steht mit Rathcoona Cove von Moy Hazy Cove der erfolgreichste irische Vererber, im nationalen Vergleich bekleidet er Rang 503, seine Nachkommen gewannen 503 EUR. 488 EUR gab es für den zweiten irischen Hengst Castleside JJ von Westside Mirah, gezogen von Michael Rabette, auf Rang 488 im nationalen Vergleich – übrigens der Großvater väterlicherseits von Castleside Magnum. In der Connemara-Wertung auf Rang 10 steht einer, der bisher noch ganz unscheinbar war: Sir Henry von Frederiksminde Hazy Match aus der Maevis von Rosenaharley Lavelle, gezogen von Heinz Kavermann in Hasbergen. Rang 987 auf der nationalen Liste, 269 EUR wurden von seinen Nachkommen in 2015 gewonnen. Schnelle Verwandschaftsanalyse: Marble als Muttervater bei Dexter Leam Pondi und Frederiksminde Hazy Match, der wiederum Vater zu Sir Henry ist. Als weiterer Stempelhengst kommt Hazy Dawn zum tragen als Vater von Hazy Match und Großvater von Rathcoona Cove bzw. Sir Henry und Urgroßvater von Norlunds Cash and Go.

 

2015 Hengste alle NWebAndere Reihenfolgen ergeben sich, wenn alle Nachkommen berücksichtigt werden: mit Stolz als erfolgreichster Vererber aus deutscher Zucht kann Gun die höchste Position der Liste verteidigen, gefolgt von den Skatholm Ladykiller-Söhnen Lorenzo und Ladylover, die drei unter den vier besten. May Prince auf Platz 3 der beste importierte Hengst vor Frederiksminde Hazy Match auf Platz 5, während Westside Mirah (Irland) und Dexter Leam Pondi (Frankreich) allein über ihre Nachzucht Top-Positionen der Connemara-Vererber in Deutschland einnehmen konnten. Burning Daylight auf Platz 8 ist derzeit in Irland (und dort übrigens im Sport eingesetzt), der Import Grange Surf Sparrow auf Platz 9 nach Frankreich exportiert und Pattys Silverdun Velvet auf Platz 10 aus der Zucht abgemeldet.

 

Nicht dabei …

Gar nicht in den Statistiken erfasst werden Hengste, die im laufenden Jahr keine platzierten Nachkommen hatten – und das ist der Großteil dessen, was an Hengsten im Hengstarchiv vertreten ist. Nach und nach werden die Hengste aus dem Archiv von Stand 2013 auf 2015 aktualisiert, während die Hengste, die aktuell auf dem HVP aktiv sind, bereits aktualisiert wurden. Bei rund 250 Hengsten im Archiv kann sich in den letzten beiden Jahren durchaus hier und dort noch eine Änderung ergeben haben.

 

Die Partbreds

 

die Halbblut-Connemaras, gemeinhin als Deutsches Reitpony bekannt, werden zu einem späteren Zeitpunkt mit ihren Erfolgen gewürdigt.